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 RENNBERICHT 25STD. RACE VON GEVELSBERG

 

Wow, welch ein spannendes Rennen, was uns da die insgesamt 76 Fahrer und noch ca. 13 nicht fahrende Teamstrategen am 08./09.April 2006 in Gevelsberg auf der Cool Runners Indoor Kartbahn zeigten.

Das Rennen bleibt sicher den Zuschauern und Teilnehmern als das Gevelsberger Langstreckenrennen mit den geringsten Abständen noch lange in Erinnerung. Und obwohl es  äußerst eng und knapp auf der Strecke zuging war das ganze Wochenende eine sportliche und harmonische Stimmung die seines Gleichen sucht unter allen Beteiligten zu spüren. Es wurde angefeuert, geklatscht, gefeiert und sich lachend in den Armen gelegen, als sei man eine große Familie.

Als am Samstagmorgen die Tore um 11:00Uhr geöffnet wurden, strömten die Gäste aus Nürnberg, Wasserburg, Eiselfing, Frankfurt, Würzburg, Essen und den benachbarten NRW-Städten in die Halle, um sich mit der Umgebung vertraut zu machen und die Laptops zu installieren. Als Veranstalter ist mir aufgefallen, dass sämtliche Teams, obwohl der Spaß im Vordergrund steht, immer professioneller und besser vorbereitet sind. Aber sind wir doch mal ehrlich, der Spaß kommt mit dem Erfolg. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Teams neben den kleinen Kommandoständen mit Laptops, Stoppuhren und Anzeigentafeln wert auf einheitliche Teamkleidung, die richtige Vorbereitung, Training und disziplinierte Fahrweise legen um Strafen zu vermeiden. Nachdem die Zusatzgewichte zugewiesen und die Fahrerausweise ausgeteilt wurden, durften die Teamchefs die Trainings- und Startkarts auslosen. Schon das Training zeigte, welch hohes Niveau die Fahrer an den Tag legen. Auch der spätere Jungstar des Rennens Alex Rosenbaum machte hier schon auf sich aufmerksam, als er 27.98 Sek auf den Asphalt zauberte und die Experten überraschte, dass die Karts und die Bahn diese Zeit zuließen. Das Einzelzeitenquali wurde in der umgekehrten Reihenfolge der Trainingsergebnisse gestartet. Die Quali-Fahrer mussten alle mindestens 70kg wiegen, da das Quali ohne Gewichte gefahren wurde. Nachdem die ersten Teams Zeiten zwischen 28.80 und 30.50 Sek vorlegten wuchs die Spannung unter den letzten Teams. Die Fahrer von den Topteams Torsten Krügell, W-Racing, Roy Streit, Turck AJT, Dennis Knöbel, IPD Fun und Dennis Höller, IPD Race zeigten eine saubere Leistung und fuhren innerhalb eines Zehntels. Dass Stephan Epp einer der Besten in Deutschland ist, auch wenn es um nur eine gezeitete Runde geht, ist hinlänglich bekannt. Dass er aber über 2 Zehntel schneller war als sämtliche Konkurrenten war schon eine bemerkenswerte Leistung. So stellte also Stephan Epp für die Bad Boys das Kart auf die Pole Position, gefolgt von IPD Race und IPD Fun, Turck und W-Racing. Die Zeit zwischen Training, Qualifying und Start peppten die Show-Acts Jessie Lee Davis, der sich in grandioser Form präsentierte, und die Band Zun & The Airliners, rund um den schnellsten Gitarristen Stefan Wesselmann ( Cool Victoria ) auf. Besonders die Frontfrau Zun heizte mit einer voluminösen Stimme, Anastasia-Like, und dem charmanten, wenn nicht bezaubernden, Auftreten die Fahrer kurz vor dem Rennen ein.

Pünktlich gegen 17:00 Uhr wurde von der Rennleitung das Rennen angewunken. Die Favoriten auf den Sieg, IPD Race und Bad Boys NRW, setzten sich gleich mit den Startfahrern Tim Preusser und Stephan Epp stetig vom übrigen Feld ab. Es zeichnete sich bereits jetzt schon ab, wie eng es zwischen den beiden Topteams abgehen würde. Trotz mehrfachem gegenseitigen Überholen gelang es keinem der beiden Fahrer sich abzusetzen. Sie sollten sich noch öfters auf der Strecke begegnen…  Bis zum ersten Kartwechsel beeindruckte das Starterfeld mit umsichtigem und fairem Verhalten. Fairness und Motorsport von seiner schönsten Seite sind ohnehin die Attribute, die über die gesamte Dauer zu diesem 25Std. Race passen.

Das Elise Speedster Fun Team, welches sich aus heimischen Einzelfahrern, den Bären-Brüdern, Lotus und Speedster Freunden zusammensetzte, war nur angetreten um des Race-Feelings willen, erfreute sich der Freundschaften rund um die Strecke und kündigte an, der letzte Platz kann nächste Jahr nur verbessert werden. Hier gilt es noch den Nachwuchsfahrer Tobias Weber zu erwähnen, der sich mit 12 Jahren und der Topzeit von 28.28Sek. tolle Duelle mit der erfahrenen Kartelite lieferte.

Das auch unerfahrene, nur einen Rennstart beim NRW-Firmencup ( Sieger ), Team MOCCAMBO musste die krankheitsbedingten Ausfälle kurz vor dem Rennen kompensieren und warf mit nur sechs Starten italienische Leidenschaft, Durchhaltevermögen, Humor und Rennintelligenz in die Wagschale und wurde mit Schulterklopfen von allen Seiten und Einladungen zu anderen Race Events geehrt. Die nächste 25-stündige Autofahrt nach Sizilien stellt nun auch für die Mannen um Giorgio, Maurizio und Felice keine echte Herausforderung mehr dar.

Das Rennteam Slow Mover, anfänglich nur mit einer Rumpfmannschaft vertreten, da die Teamchefs Bojan Ferck und Axel Nolde noch am Nürburgring ein Rennen abwickelten, hatten ein wenig Materialpech und mussten so den Pflichtstopp vorziehen. Auch Blessuren wie Prellungen, Verstauchungen und Blasen hemmte das Team, weiter nach vorne zu fahren. Aber niemals aufgebend sicherten Fahrer wie Mimi Schwiderski und Björn Husberg einen sicheren neunten Platz.

Das neu formierte Team Last Generation, ehemals MSC Inntal und Kart 2000, war das Team mit der weitesten Anreise ( 650km aus Eiselfing ) und demnach auch das Team, welches die meisten Fahrer stellte, die die Bahn noch nie gefahren waren. Ganz ohne Training und Bahnkenntnis ist bei dieser Konkurrenz nicht mehr zu holen als ein achter Platz. Aber auch weil die Typen wie Marcus Hensen, Jürgen Groß und Tom Linder so sympathisch und kompetent sind, werden sich einige der übrigen Fahrer beim 24Std. Rennen in Eiselfing blicken lassen.

Auf der Strecke unauffällig, an der Bande auffällig spaßig und gut gelaunt präsentierte sich auch dieses Jahr das Team Speedster. Teamchef und Fahrer Andreas Wendt konnte mit sich und seinem Team zufrieden sein. Die Speedster-Jungs haben weder in der Boxengasse noch auf der Strecke durch Unfälle Zeit verloren. „Und die Lotus-Jungs, die dieses Jahr ja leider die Herausforderung der Revanche nicht angenommen haben, sind ja eh kein Maßstab mehr für Euch, oder? Ihr könnt Euch an Höherem messen J.“

Nachdem die Kommunikations-Schwierigkeiten abgelegt wurden, beeindruckte das Team Cool Victoria mit einer harmonischen und schnellen Leistung. Das immer-wache Dreamteam der Teamleitung, Michael Freitag und Freddy Feldhaus hatte dieses Jahr ein Team aus schnellen Stammfahrern der Kartbahn Cool Runners zusammengestellt und, an ihrem Leistungsvermögen gemessen, perfekt eingestellt und vorbereitet. So sprang ein nach hinten abgesicherter und nach vorne einsamer sechster Platz heraus. Garanten für die starke Teamperformance war wie gesagt das Team mit dem Startfahrer und VW-Freund Flo Reiche, Familienmitglied und seit 10 Jahren auf der Kartbahn zu Hause, Pippo Neubauer, Senior Lutz Klingelberg, WG-Schlampe und Sing-Star Holger Schmidt, Konditionswunder und Modellathlet Carsten Thewen, Symphaticus und Mr. Fehlerlos Alex Freitag, Outdoor- Speziallist Frank Wienand und abschließend schnellster Musiker und Fast Hand Stefan Wesselmann.

Zum Rennverlauf zurückkehrend lieferten sich die Teams Turck & Nothjunge AJT und IPD Fun einen äußerst packenden Zweikampf und die Plätze vier und fünf. Als ca. zwei Stunden vor Schluss sämtliche Platzierungen bezogen waren und nur durch höhere Gewalt oder ein Kartwunder wieder durcheinander gebracht hätten werden können, sahen alle dem Showdown zwischen Turck und IPD Fun entgegen, da diese Teams nur von einer Runden getrennt waren.

Beide Teamchefs, Frank Turck ( Turck AJT ) und Fritz Kartenberg ( IPD Fun ) sprachen mit Engelszungen auf ihre stärksten Fahrer ein, sich doch noch mal außerplanmäßig ins Kart zu setzten.

Ca. 55Min. vor Schluss führte IPD Fun nach dem letzten Fahrerwechsel mit einer Runde. Der schnellste Fahrer des Rennens, (27.90Sek), gleichzeitig der jüngste Teilnehmer, 11Jahre, der Trainingsschnellste mit 27.98Sek und Lego-Fan Alex Rosenbaum bestieg das Kart und musste eigentlich nur noch gen Ziellinie fliegen, um den vierten Platz einzufahren und das IPD Weekend, denn IPD Race sah bereits wie der sichere Sieger aus, komplett zu machen… Es kam aber alles ein wenig anders. Im Übermut und in einer Sekunde der Unkonzentriertheit fuhr Alex Rosenbaum zu schnell durch die Boxengasse und wurde mit einer Stop-and-Go-Strafe belegt. Nach dem Absitzen der Strafe kam er ca. 20 Sek. hinter dem Kart Nummer 5, Turck & Nothjunge, in dem die schnellste Frau des Feldes, Sarah Lentes, saß auf die Strecke. Es war 17:15Uhr, also noch 45Min. bis Rennende. Mit Wut im Bauch fuhr Alex entfesselt und legte eine Topzeit nach der anderen hin. Ca. 20Minuten vor Rennende hatte Alex den Rückstand auf 1 Sek. verkürtzt und die Stoßstangen der Karts berührten sich das eine oder andere Mal. Es entbrannte ein heißer Fight, der alle anderen Fahrer und Rundenzeiten in den Schatten stellte. Alex versuchte es an vielen Stellen Sarah zu überholen, aber sie war zu cool und mit allen Kartwassern gewaschen und hielt den 4.Platz bis zur Ziellinie.

Das Duell zwischen den Bad Boys und IPD Race um den heiß begehrten Sieg ist einmal in der Nacht entschieden worden, als sich der Gastfahrer der Bad Boys sich eine Strafe einhandelte und auch durch einen Unfall eine weitere Runde verlor. Die zwei Runden Vorsprung konnte dann schließlich das IPD Race Team bis zum Ende weiter ausbauen.

So feierten das IPD Team um die Teaminhaber Willi Trimborn und Thomas Fischer einen erfolgreichen fünften Platz mit dem Fun Team und den seit einem Jahr heiß ersehnten 1.Platz.

Die Siegercrew bestand aus den Fahrern Daniel und Tim Preusser, Dennis Höller, Magnus Lempke, Robin Kolb mit dem Teamchef Mallo, der nun zum dritten Mal in Gevelsberg das Langstreckenrennen gewinnen konnte.

Das Team Bad Boys NRW bedarf kaum der Vorstellung, denn fast jeder hat von diesem Topteam schon gehört. Nicht umsonst sind sie erster im GTR ( German Team Ranking ) und Sieger der ICL ( 9Std. Serie auf fünf versch. Kartbahnen. Am 13.05.06 macht die ICL Station in Gevelsberg! ). Allen voran legte Stephan Epp den Grundstein für eine respektable Leistung, er hatte mit 7:50:12Std. Fahrzeit den Mammutanteil der Fahrzeit und konnte auch die Ehrung für die meiste Fahrzeit gewinnen. Die übrigen Fahrer Stefan Siepmann, Helmut Neumann, Roland Ehmke, Michael Weidemann kündigten Revanche für den ICL Lauf an und verabschiedeten sich erhobenen Hauptes. Stets vorbildlich und clever präsentierte sich auch die Teamleitung der Bad Boys mit Gaby und Wolle Weidemann.

Hoch anerkennen sollte man die Leistung des Teams W-Racing, die eine geschlossene Teamleistung ablieferten und so bis kurz vor Schluß einem gesicherten dritten Platz mit ca. 25 Runden nach vorne und 17 Runden nach hinten entgegen strebten. Der Vorsprung gegenüber den Teams Turck und IPD Fun ist aufgrund eines Karttauschs, einer Pace-Kart-Phase und einem entspannten Fahrstil dann noch auf fünf Runden geschmolzen. Die Teamchefs Robert Wiese und Dennis Offermann die beide auch ca. zusammen auf acht Stunden Fahrzeit kamen, bedankten sich bei Torsten Krügell, schnellster Jungvater, Eddy Stute, Tim Wiegand und dem Nachtfahrer Kai Fonger. Das Abschlussbier um das Podium zu begießen musste aber aufgrund von Müdigkeit und Erschöpfung doch stehengelassen werden.

 

Abschließen möchte ich diesen Bericht mit dem Dank an die Rennleitung um Kai Dieckman, Jürgen Baer und Lars Schürfeld, dem Dank an das Bistro Personal und an alle Freunde der Kartbahn, Sponsoren und Gäste, die diesen Event unvergesslich gemacht haben.

Schon bald beginnen die Vorbereitungen für das nächste 24Std. Rennen, denn da waren und sich Veranstalter und Teilnehmer einig: Wir sehen uns wieder und wollen erneut über fast 30 Stunden an unsere Leistungsgrenze gehen…  

Keep Racing  - Euer Marco

( Rennbericht von der Kartbahn in Gevelsberg / Marco Neugebauer )

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